ÖPNV Halle: Gestern, Heute, Morgen – Teil 1

Dieser Artikel startet eine weitere Artikelserie, dieses mal über den Öffentlichen Nahverkehr in Halle. Im ersten Teil geht um die Vergangenheit. Wie ich schon in anderen Artikeln schrieb, hat sich Halle über die Zeit sehr verändert, das betrifft auch die unterschiedlichen Verkehrssysteme, die wir in der Stadt haben. Der Blick in die Vergangenheit zeigt uns vielleicht ein mögliches Bild der Zukunft.

Gestern – Teil 1:

Es war 1882, als die erste Straßenbahn durch Halle fuhr, damals waren es noch Pferdebahnen. Damit wird die Straßenbahn in Halle im Oktober diesen Jahres 134 Jahre alt. Neun Jahre später erfolgte die Elektrifizierung der Straßenbahn, und im April will die HAVAG die mit 125 Jahren älteste elektrische Straßenbahn in Deutschland feiern. Zu dieser Zeit gab es in Halle zwei Verkehrsbetriebe, zum einen war es die AEG Stadtbahn Halle und zum anderen die Hallesche Straßenbahn-AG. Und im März 1902 kam als Dritte noch die Fernbahn Halle-Merseburg hinzu. 1917 erfolgte dann die erste Fusion der beiden städtischen Unternehmen. Die Überlandbahn kam erst 1951 hinzu.

Der Zweite Weltkrieg hat die weitere Entwicklung der Stadtbahnen nachhaltig gestört, die weitere Entwicklung hätte nämlich eine weitere Überlandbahn ab Ammendorf über Schkeuditz nach Leipzig hervorgebracht. Aber das sollte nicht mehr passieren. Wer weiß, wie sich Stadt und Verkehrsmittel bis heute entwickelt hätten, wenn da nicht der Krieg gewesen wäre. Vielleicht wäre dann Halle heute der große Knotenpunkt der Region und nicht Leipzig. Und Halle würde heute das S-Bahn Netz betreiben.

1930 dann kamen noch ein paar Busverbindungen hinzu, die das enge Straßenbahnnetz komplettieren sollten. Ich nenne es eng, weil es damals noch weitere Strecken gab, die es heute nicht mehr gibt. Auch gab es Strecken, die erst nach der Wende wieder neu erbaut wurden. Viele der alten Endhaltestellen kennen wir noch heute, weil sie zum einen noch existieren wie im Böllberger Weg und zum anderen, weil diese noch bis vor kurzem existiert haben wie in Ammendorf. Aber die wenigsten kennen eben diese alten Strecken noch, die man nur noch in historischen Stadtplänen wiederfindet. Eine Überlieferung kennen sicherlich noch einige, und zwar dass einmal eine Straßenbahn über den Boulevard (Leipziger Straße) fuhr. Weniger bekannt aber ist die Strecke über den Hansering, die sogar über den Joliot-Curie-Platz vorbei am Theater durch die August-Bebel Straße führte. Ja sogar über den August-Bebel-Platz hinweg bis zum Mühlweg. Und in den frühen Jahren, als es die August-Bebel-Staße noch nicht gab, fuhr die Bahn über die Alte Promenade (heute Universitätsring). Eine weitere Strecke führte vom Bahnhof zum Rannischen Platz über die heutige Willy-Brandt Straße. Zeugen dessen lagen noch bis vor wenigen Jahren in der Ernst-Tollar-Straße, die es sogar in den Kinofilm „Geliebte Mauer“ geschafft hat. Grund war, man habe leider in Berlin keine passende Lokation gefunden. Die Neubaustrecke Hauptbahnhof – Neustadt kennt heute jeder, doch auch dort verlief von rund 100 Jahren mal eine Strecke über den Hallorenring, Moritzzwinger und Neue Promenade (heute Waisenhausring) zum Hansering. Auch interessant ist, das vor rund 100 Jahren einst die Straßenbahn über Büschdorf hinaus bis nach Reideburg fuhr. Das tut sie nicht mal heute trotz Verlängerung der Strecke bis zur Siedlung am Spargelweg.

Einige dieser alten Strecken könnten in ferner Zukunft wieder eine neue Bedeutung erlangen. Denn die Stadt ist immer im Wandel, so auch der Öffentliche Nahverkehr. Eine bedeutende Rolle könnte da der der Städtische Ring bekommen.

Mit der Entstehung von Halle Neustadt kamen etliche Buslinien hinzu, die vom Hallorenring abfuhren. Doch hierfür mussten die Hallenser separate Fahrkarten kaufen. Ähnlich wie bei der Fernbahn, die dann sogar bis Bad Dürrenberg führt. Ab Ammendorf (Depot) kamen Kassierer in die Bahn, die noch mit alten Taschenkassen kassierten. Wer sich dran erinnert, kennt sicherlich noch den Ruf beim Einsteigen dieser „Zusteiger?“.  Auch hier gab es eine heute nicht mehr existente Strecke, welche sogar über Frankleben bis Mücheln ging. Doch die Zukunft der Fernbahn ist ungewiss, dazu mehr im nächsten Teil.

Im nächsten Teil geht es dann um die Gegenwart, beziehungsweise um den Zeitraum Wende bis heute.

Quelle: Wikipedia

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