Zucker ist Gift – Ein Leben mit Diabetes

Das Thema Zucker ist gerade allgegenwärtig, unsere Gesellschaft hat es als Problem erkannt. Und in Großbritanien wird nun gar eine Steuer darauf erhoben. Bisher wurde angenommen, dass Fett dick macht, doch nun hat man die wirkliche Ursache erkannt – es ist der Zucker. Und in Kombination ist es gleich doppelt schädlich.

Unsere Art zu leben hat uns diverse Zivilisationskrankheiten eingehandelt, eine davon ist Diabetes. Im Grunde kann man sogar sagen: Diabetes ist eine Wohlstandskrankheit, denn dieser Wohlstand ermöglichtes uns erst unser Leben sprichwörtlich zu versüßes.

Diabetes ist ein Defekt in unserem Körper, entweder hat man zuwenig Zucker oder man hat zuviel. In meinem Fall, habe ich zuviel. Die einen können Zucker nicht halten oder nicht abbauen, weil ihnen körpereigene Stoffe fehlen, die anderen können, obwohl alles vorhanden ist, die Stoffe nicht verarbeiten. Ich gehöre zu letzteren.

Eigentlich würden sich viele Fälle überhaupt nicht bemerkbar machen und nie zum Problem werden, wären da nicht unsere übersüßten Lebensmittel. In vielen Nahrungsmitteln ist Zucker, ohne jede Notwendigkeit. Dieser wird absichtlich hinzugegeben, um uns regelrecht süchtig zu machen. Studien haben bewiesen, dass wir von zusätzlich gesüßten Speisen mehr essen, als wenn kein Zucker darin wäre.

Deutlich sah und sieht man dies bei gesellschaftlichem Wandel. Mit der Wende vor rund 30 Jahren hat sich in Ostdeutschland praktisch alles verändert und brachte eine ganze Reihe neue Krankheiten mit sich. Allergien, Fettleibigkeit und vieles mehr … Krankheiten die es so in der DDR relativ selten gab. (Dafür hatten wir andere Krankheiten, die es seit der Wende seltener gibt.) Natürlich gab es in der DDR auch Diabetes, aber nicht sehr oft. Das hat sich grundlegend geändert.

Vorgeschichte

Der Verdacht, ich könnte Diabetes haben war unterschwellig schon länger da, doch eine Erkrankung in der Grippewelle im Frühjahr diesen Jahres brachte die Wahrheit ans Tageslicht. Wärend der Grippe habe ich viele Medikamente eingenommen, die meisten als Saft, jetzt im Nachhinein ist mir klar – ich habe damit mein Leben riskiert, denn diese Medikamente haben mich total umgehaun und das Wort wörtlich. Denn, eines Nachts nach der Einnahme, fand ich mich kurz darauf am Boden wieder, mit einer riesigen Beule am Kopf. Die Medikante haben den Zucker so dermaßen nach oben gepusht, dass mein Körper kapitulierte. Ich hatte einen Wert über 15. Hätte ich die Medikamente stattdessen in Tablettenform eingenommen, wäre es nicht dazu gekommen.

Bislang war ich immer gesund. doch nun stand ein Praxisbesuch an, nach über zwölf Jahren ohne Arzt, und bekam sofort einen 35+ Check verordnet. Diagnose: Diabetes!

In der Folge musste ich mein gesamtes Leben umkrempeln,

wenn da nicht mein innerer Schweinhund wäre. Es sagt sich immer so leicht, nur mit dem Umsetzen haperts. Schon allein, weil unsere Nahrungsmittelhersteller einem da überhaupt nicht entgegen kommen. Im Gegenteil! Die Produkteliste mit den für mich verträglichen Nahrungsmittel schrumpfte auf ein traugiges Elend. Denn nicht nur Zucker ist Feindesland, sondern auch alles was Kohlenhydrate enthält. Und die sind quasi überall drin. Was bleibt: Gemüse, Gemüse und nochmal Gemüse. Also auch kein Obst und wenig Säfte. Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis – fast komplett, bis auf ein kontrolliertes Maß, denn auch ein Diabetiker muss Kohlenhydrate aufnehmen. Ein Balanceakt, denn das Risiko auf einmal einen zugeringen Zuckerwert zu bekommen ist ebenfalls gegeben. Wer sich nicht strikt dran hält, lebt mit dem Risiko ins Koma zu fallen, was Lebensgefahr bedeutet.

Das Zauberwort heißt Molekülketten, die für Diabtiker lang sein müssen. Statt Weizenbrot heißt es Roggenbrot, bei Reis und Nudeln müssen es die Vollkornvarianten sein. Eine Lebensart, die übrigens auch gesunden Menschen empfohlen wird. Bei Kartoffeln gibt es leider keine Alternative, hier muss reduziert werden. Die kürzesten Molekülkette hat z.B. Traubenzucker, ergo bedeutet dies Verzicht auf Weintrauben, Wein und Sekt.

Oben sprach ich von doppelt schädlich … Fett unf Zucker in Kombination ist zu vermeiden. Fett öffnet die Zellen und ermöglicht dem Zucker sich anzulagern. Das betrifft nicht nur Diabetes sondern auch Adipositas (Fettleibigkeit). Und ehrlich – es ist verdammt schwer den Verlockungen zu widerstehen.

Auch bei Getränken ist auf Zucker zu achten, Softdrinks und Säfte haben oft zuviel Zucker, weit über 10g. Da wir Menschen aber trinken müssen, heißt es zuckerreduzierte oder noch besser, gänzlich ungesüßte Getränke kaufen. Entweder macht man eine Schorle oder schaut, was der Handel noch so zu bieten hat. 5g sollte als Grenze gelten. Wem es schmeckt, kann auf Gemüsesäfte umstellen.

Wenigsten zum Frühstück will ich mir ein paar Genüsse nicht nehmen lassen und muss kompensieren, statt Weißbrot oder Brötchen gibt es Knäckebrot, da ist dann auch mal etwas Süßes in Maßen möglich.

Resultat

Heute kann ich sagen, nur durch Nahrungsumstellung habe ich meine Zuckerwerte wieder im Griff (unter 6) – ganz ohne Medikamente.

Appell an die Hersteller

Bitte reduziert den Zuckeranteil in Nahrungsmittel. Welchen Sinn macht es, an Softgetränke erst Zitrone zu machen, um es dann wiederum mit Zucker zu süßen? Getränke brauchen keine 10-15 g Zucker, bis 5 g reicht vollkommen aus. Weniger Zucker ist auch mehr Geschmack. Bitte stellt mehr gesunde Lebensmittel her, nicht nur für uns Diabetiket sondern für alle, denn alle profitieren davon. Ein agiler Mensch verbrennt auch mehr und braucht mehr Lebensmittel. Für uns und euch also eine Win-Win Situation. Und bitte – den Zucker nicht durch Süßungsmittel ersetzen, das ist keine Lösung.

Hinweis/Empfehlung

Es gibt immer wieder Buchempfehlungen mit Heilungversprechen. Die gibt es nicht. Einzig und allein die richtige Ernährung ist hilfreich und mehr steht in diesen Büchern auch nicht. Spart euch das Geld und investiert es in hochwertige Lebensmittel.

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